Und der ABIC brennt und brennt...
Viele Menschen in der Region glauben, ABIG-Brenner seien längst Geschichte. Das stimmt nicht ganz, denn die Brenner, deren Wiege einst in Überlingen stand, erlebten nach zwei überraschenden Firmeninsolvenzen 2003 und 2005 eine zweite Wiedergeburt. Sie werden im Gewerbepark Salem unter Führung von Andreas Böhme und Richard Herzig, zwei ehemaligen Mitarbeitern des Überlinger ABIG-Werkes, unter dem Namen "ABIC" weiter produziert.
Salem (as) Über Jahrzehnte haben die in Überlingen entwickelten und produzierten ABIG-Brenner eine gute Position am Markt eingenommen. Daran hat sich auch nach der Insolvenz des von Carry Gross gegründeten Unternehmens im Jahr 2003 nichts geändert. Darum hat sich auch ein Teil der damaligen Belegschaft mit ihren finanziellen Mitteln zur Neugründung der ABIG eingebracht.
Ende 2004 bezog das neu gegründete Unternehmen im Gewerbegebiet Salem-Neufrach ein von einem Investor neu errichtetes Produktions- und Verwaltungsgebäude. Das neue Management des einschließlich der Außendienste rund 100 Mitarbeiter zählenden Unternehmens agierte jedoch glücklos und musste bereits 2005 erneut Konkurs anmelden.
Bereits etliche Jahre zuvor hatten sich Andreas Böhme, ehemaliger Abig-Niederlassungsleiter in Berlin, und Industriemeister Richard Herzig von ABIG verabschiedet und sich mit einem Brennertechnik-Service selbständig gemacht. Ersterer in Trebbin bei Berlin, Letzterer in Nürtingen. Nach der Insolvenz von ABIG Salem haben sich die beiden zusammengetan und haben die ABIG-Lizenzen samt Produktionsanlagen aufgekauft. "Denn wir waren von der Qualität der ABIG-Produkte absolut überzeugt und wollten für die vielen zufriedenen Kunden im Privat- und Industriebereich, mit denen wir tagtäglich im Rahmen unseres Service-Dienstes zu tun hatten, weiterhin die Ersatzlogistik für ihre ABIG-Produkte sicherstellen", sagt Andreas Böhme.
Unter dem neuen Firmennamen ABIC-Brennertechnik (hinten nun mit "c" geschrieben) werden seit 2006 im Gewerbepark Salem die Produkte weiter produziert. Und das Geschäft läuft. "Die Industrie-, Gelb- und Blaubrenner von ABIG haben weltweit sehr zufriedene Kunden, und diese Zufriedenheit konnte die neugegründete Firma ABIC-Brennertechnik aufrecht erhalten und weiter ausbauen", betont Böhme. In der Produktion sind zwei Fachkräfte tätig. Dennoch wurden hier seit 2006 über 1000 neue Brenner produziert und verkauft. Für die Abwicklung von Ein- und Verkauf sind zwei weitere Mitarbeiterinnen zuständig. "Mit unserem kleinen Team sind wir sehr flexibel", betont Richard Herzig. Das ist ein Wettbewerbsvorteil. Denn die ABIC-Produkte sind in allen thermischen Prozessen vielseitig einsetzbar - im privaten Heizungsbereich genauso wie im industriellen Sektor. Überall dort, wo es um Wärmebehandlung geht, sei es in der Lack- oder in der Holzbehandlung. Durch das deutschlandweit flächendeckende Vertragshändlernetz ist ein zuverlässiger Kundenservice garantiert. Einer der Vertragshändler sitzt mit Edmund Kohles auch in Uhldingen-Mühlhofen.
"Im Juni vergangenen Jahres sind wir bei der Fachmesse Thermprozess in Düsseldorf mit unseren Produkten bei der Fachwelt auf großes Interesse gestoßen", freuen sich die beiden ABIC-Geschäftsführer, die übrigens ihre Service-Firmen in Terbbin beziehungsweise Nürtingen nach wie vor weiterführen. Im April dieses Jahres ist ein Auftritt auf der Fachmesse "Intherm" in Nürnberg geplant, und im kommenden Jahr will sich ABIC auf der ISH in Frankfurt präsentieren. Sie gilt im Heizungsbereich als bedeutendste Messe der Welt.
(Quelle: Südkurier vom 19.01.2008)
Bewährte Produkte - neuer Anbieter
Der Mensch braucht Wärme. Das gilt im übertragenen Sinn genauso wie im wörtlichen und fängt bei der Heizung im Haus an. Auch die Industrie kommt ohne Wärme nicht aus. Hier wird sie vor allem für Trocknungsprozesse eingesetzt, beispielsweise bei der Textilveredelung, bei der Tabakproduktion oder beim Lackieren von Autos. Für all diese Bereiche - und noch für viele andere mehr - verspricht die ABIC Brennertechnik GmbH optimale Lösungen.
Der Name ABIC weckt Assoziationen zu ABIG-Wärmetechnik in Überlingen, und das ist kein Zufall. Als das Traditionsunternehmen am Bodensee, das über mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Heizungstechnik verfügte und zu den Pionieren der Brennertechnik zählte, im Jahr 2005 Insolvenz anmelden musste, erwarb Richard Herzig zusammen mit seinem Partner Andreas Böhme die Rechte an den Brennern von ABIG und gründete die ABIC Brennertechnik GmbH in Salem. „Unser Ziel war es, die Sparte Industriebrenner von ABIG zu retten und die bewährten Produkte inklusive der Ersatzteile auf dem Markt zu halten. Deshalb haben wir einen Namen gewählt, der unmittelbar an den früheren anklingt", erläutert der Firmengründer.
Die Geschäftsführer Richard Herzig und Andreas Böhme stellen ihren Kunden eine breite Auswahl an Haushalts- und Industriebrennern zur Verfügung. Bei den Haushaltsbrennern handelt es sich hauptsächlich um Kompaktbrenner für Öl und Gas mit Heizleistungen von 5 bis 330 kW. „Unsere Produkte zeichnen sich durch hochwertige Qualität und lange Lebensdauer selbst unter extremen Einsatzbedingungen aus", erklärt Richard Herzig. „Hinzu kommt, dass sie aufgrund ihrer modularen Konstruktion individuell an die Anforderungen des Kunden angepasst werden können."
Der Verkauf der Brenner erfolgt in Deutschland über ein dichtes Netz ehemaliger ABIG-Verkaufsstellen, die heute in selbstständiger Form mit ABIC zusammenarbeiten. Sie sind auch für den Einbau, die Ersatzteilversorgung und den Kundendienst zuständig. Kompetente Heizungsbauer und fachkundige Installateure sorgen dafür, dass die Brenner einwandfrei funktionieren und es nicht zu Ausfällen kommt. Den Vertrieb im Ausland betreut die ABIC-Mitarbeiterin Frau Endraß, für Service, Inbetriebnahmen und Vertrieb steht auch die Firma B.T.S. zur Verfügung.
Das Exportgeschäft nimmt einen Anteil von zehn Prozent am Gesamtgeschäft ein. Zu den wichtigsten Auslandsmärkten gehören Russland, Litauen, Polen, Belgien und Tschechien.
Beim Marketing setzt Richard Herzig auf den hohen Bekanntheitsgrad von ABIG-Brennern und auf alte Kontakte, die er neu beleben will. Auftritte bei Messen wie der ISH, der SHK oder der THERMPROCESS in Düsseldorf sind für ihn ein wichtiges Instrument, um neue Kunden zu gewinnen.
(Quelle: Regionaleuropäischer Wirtschafts-Spiegel, März/April 2007)